Kunst jenseits der Norm: Interview mit Cornelia Es Said zum Salon de Refusées bei Radio Magic City Six

lIn einem tiefgehenden Interview mit Gerti von Radio Magic City Six beleuchtet Cornelia Es Said die Mission und Inspiration hinter dem Salon de Refusées. Der Salon, eine moderne Hommage an den historischen Pariser Salon des Refusés von 1863, stellt abgelehnte Kunst in den Vordergrund und fördert Künstlerinnen, die von traditionellen Institutionen übersehen werden.

Cornelia, Mitbegründerin von krautART ARTspace, spricht in diesem Interview über die Bedeutung von Diversität und Sichtbarkeit in der Kunstwelt und teilt Einblicke in die Werke und Geschichten, die in dieser internationalen Ausstelung vertreten sind. Das Interview ist eine Einladung, die transformative Kraft von Kunst zu erkunden und neu zu bewerten.

• Sie können das Interview auch online auf freie-radios.net hören: Radio Magic City Six Interview mit Cornelia Es Said.
• Bitte besuchen Sie auch die Seite von Radio Magic City Six
• Vielen herzlichen Dank an Moderatorin Gerti für das spannende und inspirierende Gespräch!

Der Salon de Refusées: Eine Künstlerische Revolte im Herzen Berlins

Im Februar 2024 eröffnete der KrautART Artspace in Berlin seine Türen für den Salon de Refusées, eine Ausstellung, eine Bewegung, ein Aufschrei gegen die Konventionen der etablierten Kunstwelt.

Inspiriert von dem historischen Salon des Refusés von 1863 in Paris, vereint diese Ausstellung 47 Künstlerinnen aus 17 Ländern. Die aisgestellten Arbeiten sind vielfältig und reichen von Malerei über Mixed Media und Sound bis hin zu Videospielen, Fotografie und Straßenkunst.

Cornelia Es Said, eine expressive Realistin und Gründerin dieser Ausstellung, hat durch persönliche Erfahrungen von Ablehnungen im Kunstbetrieb den Anstoß zu diesem einzigartigen Projekt gegeben. Ihre Vision: Eine Plattform zu schaffen, auf der die Stimmen derjenigen gehört werden, die allzu oft übersehen oder ignoriert werden.

Die Ausstellung bietet faszinierende Einblicke in die vielfältigen künstlerischen Stimmen und die Geschichten dahinter. Künstlerinnen wie Julia Apostolidou, die mit ihrem Werk “divine” die traditionellen Schönheitsideale und den männlichen Blick herausfordert, oder Eva Alvor, deren textilen Meisterwerken die Geschichten von Leben und Verlust erzählen, zeigen die Bandbreite und Tiefe des Projekts. Ebenso beeindruckend sind die Arbeiten von Igigo Wu, deren vielschichtige Werke sich mit Identität, Geschichte und Erinnerung auseinandersetzen, Sara Owusu-Ansah, die durch ihre visuellen Narrative die komplexen emotionalen Verflechtungen des Lebens entfaltet, oder Gennifer Deri, deren Kunst normative Körperdarstellungen hinterfragt und neue Erzählweisen erforscht.

Was den Salon de Refusées besonders macht, ist die persönliche Geschichte hinter jedem Werk. Jede Künstlerin hat sich mit der Erfahrung der Ablehnung auseinandergesetzt und diese in kraftvolle künstlerische Ausdrücke umgewandelt. Dies schafft eine einzigartige Dynamik und Authentizität, die in der traditionellen Kunstwelt selten zu finden ist.

Zusätzlich zur Ausstellung selbst bietet der KrautART ARTspace eine Reihe von Veranstaltungen wie Künstlergespräche und Workshops, die den Austausch fördern und den Besuchern einen tieferen Einblick in die Kunstwerke und ihre Schöpferinnen ermöglichen.

Der Salon de Refusées ist mehr als eine Ausstellung – es ist eine Erklärung, ein Raum für Empowerment und Innovation. Es ist eine Gelegenheit für Künstlerinnen, ihre Stimmen in einer Welt zu erheben, die sie allzu oft zum Schweigen bringt. Dieses Projekt fordert die Kunstwelt heraus, ihre eigenen Prämissen zu hinterfragen und neue, inklusive Wege zu gehen.

Für Kunst- und Kulturjournalist*innen bietet der Salon de Refusées eine reiche Quelle an inspirierenden Geschichten, innovativen Kunstwerken und einer Bewegung, die die Grenzen dessen, was in der Kunst möglich ist, neu definiert. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Kunst die Kraft hat, zu verbinden, zu hinterfragen und zu transformieren.